Die Art der Bodenbearbeitung und Kulturpflege auf dem Acker entscheidet auch über seine Qualität als Lebensraum. Anders als Wiesen, werden Äcker stark mit Maschinen bearbeitet. Nicht nur an der Oberfläche, sondern auch bis in eine Tiefe von bis zu 50 cm. Je maßvoller, gezielter und dadurch schonender die Bodenbearbeitung und Kulturpflege ist, desto gesünder, luftdurchlässiger und wasserspeichernder ist der Ackerboden. Das erhält ihn nachhaltig als fruchtbare Grundlage für unsere Lebensmittelproduktion und zudem als Lebensraum für unzählige Bodenorganismen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Innovationen ermöglichen es, den Acker auch als Lebensraum wieder aufzuwerten. Eine Kombination verschiedenster Maßnahmen führt dabei ans Ziel. Zum Beispiel eine mehrgliedrige Fruchtwechselfolge, eine gezielte und exakt berechnete Ausbringung von Dünger und wenn nötig von Pestiziden (nur in der konventionellen Landwirtschaft) und ein am Acker und den Bodenverhältnissen angepasster Einsatz von Maschinen. Auch kann die Rückbesinnung auf alte, robuste, heimische Sorten z.B. im Getreidebereich, ein Schritt zu mehr Lebensraum und Artenvielfalt sein. Alte Getreidesorten bieten durch ihre geringere Aussaatdichte und größere Wuchshöhe Ackerwildkräutern und damit auch der Tierwelt eine Lebensgrundlage. Entscheidend ist aber der Mensch, der den Acker bearbeitet und sein Bewusstsein für Mensch, Natur und Umwelt.