Projektregion BERCHTESGADEN
Projektregion BERCHTESGADEN Die Biosphärenregion Berchtesgadener Land umfasst einen charakteristischen Ausschnitt der Nördlichen Kalkalpen einschließlich der Voralpen und der Jungmoränenlandschaft Voralpines Hügel - und Moorland. Mit einer Gesamtfläche von knapp 840 km² befindet sie sich im Südosten Bayerns im Regierungsbezirk Oberbayern und gehört zur EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein.Die geologische Vielgestaltigkeit, die starke Reliefenergie und die landschaftliche Vielgestaltigkeit ermöglichen ein kleinräumiges Mosaik verschiedener Biotoptypen. Die Biosphärenregion bildet eine erdgeschichtlich und ökologisch-funktional vollständige Abfolge von Landschaftselementen mit dem bekanntesten Gebirgsmassiv Watzmann.
Der Charakter des Klimas im Norden des Biosphärenreservats wird von den nahen Alpen und deren Stauwirkung von Westen her ozeanisch geprägt. Das Klima im Süden ist mit seinen ausgeprägten Gebirgsmassiven, Beckenlagen und Föhngassen äußerst vielseitig.
Der Nationalpark Berchtesgaden umfasst ungefähr ein Viertel der Biosphärenregion BGL, welche durch ihre große Artenvielfalt regelrecht als Biodiversitäts - Hotspot bezeichnet werden kann.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche liegt bei etwa 177 km², davon wird mehr als die Hälfte als Grünland genutzt. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahren auch hier nicht halt gemacht und folglich wurden die ehemals verbreiteten artenreichen Flachland-Mähwiesen als Lebensraumtyp sehr selten. Die Ackerflächen nehmen eine Fläche von insgesamt 35 km² ein und befinden sich größtenteils in der nördlichen Biosphärenregion (Alpenvorland). Insgesamt befinden sich in der Biosphärenregion BGL noch in etwa 1.000 landwirtschaftliche Betriebe.
Die Almwirtschaft ist die prägende landwirtschaftliche Nutzungsform im Alpenteil der Biosphärenregion. Hier finden sich Kalk-Magerrasen und Bergwiesen als artenreiche Lebensräume. Zum Teil unterlagen die Almflächen großen Veränderungen der Vegetation, denn auf der einen Seite breiteten sich durch geringem Viehbestoß Geh ölze aus, oder Flächen wurden auf Grund der Nutzungsaufgabe zu Brachen.
Die folgenden acht Schutzgebiete wurden hier als projektspezifische Schwerpunktgebiete ausgewählt, welche über Besonderheiten im Zusammenwirken von Kulturlandschaft, Natur und Artenschutz sowie landwirtschaftlicher Vielfalt verfügen.
- Natura 2000 Gebiet Extensivwiesen bei Ramsau
- Landschaftsschutzgebiet Oberlauf der Kleinen Sur
- Landschaftsschutzgebiet Ortelbach, LSG Tumpen und Krumbichl
- Landschaftsschutzgebiet Barmstein
- Landschaftsschutzgebiet Ainringer und Peracher Moos
- Landschaftsschutzgebiet Ulrichshögl
- Landschaftsschutzgebiet Höglwörther See
- Landschaftsschutzgebiet Stanggaß und Rostwald
Mit Hilfe eines gemeinsamen Managements und der fachlichen Vernetzung der Projektregionen Biosphärenpark Lungau, Mitterpinzgau und Biosphärenregion Berchtesgadener Land tragen die in das Projekt „ Wild und kultivert “ eingebundenen Schutzgebiete dazu bei, wichtige Arten und Lebensräume national und europaweit langfristig zu sichern.