Braunkehlchen

Als Bewohner strukturreicher Wiesen und Weiden ist das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ganz besonders von der Nutzungsintensivierung unserer Kulturlandschaft betroffen.
Das Braunkehlchen gehört - wie sein prominenter Verwandter das Rotkehlchen - zur Familie der Drosselvögel (Turdidae). Als typischer Wiesenvogel bewohnt das Braunkehlchen vielfältige und extensiv genutzte Wiesen, kleine Brachflächen, Raine und Feuchtwiesen. Das Gefieder des etwa handgroßen Vogels ist auf der Unterseite hellbraun bis hellorange mit beiger Kehle. Die braune Oberseite ist  gefleckt bis streifig gezeichnet. Auffallend ist der deutlich weiße Überaugenstreif bei beiden Geschlechtern. Wie bei vielen Singvogelarten sind Weibchen und Jungvögel weniger farbenprächtig als Männchen. 
War es früher weit verbreitet, gibt es inzwischen nur noch wenige Regionen mit nennenswerten Populationen. Durch die Änderung der Landnutzung mit einer früheren Mahd und verstärkter Düngung kommt es zu großen Verlusten dieser Bodenbrüter. Braunkehlchen sind Zugvögel und kommen Ende April aus Afrika in ihre europäischen Brutgebiete zurück. Sie bauen ihre Nester gut versteckt in der Regel am Boden auf offenen Wiesen, bevorzugt unter größeren Stauden und nach oben durch Halme getarnt. Ein Gelege besteht meist aus 6 grünlich-blauen Eiern. Die Jungen sind erst im Juli voll flugfähig und verweilen bis dahin gerne in Nestnähe. 


Fördermaßnahmen:

Eine wichtige Maßnahme zum Schutz dieser Bodenbrüter ist eine Mahd frühestens Ende Juni. Zusätzlich sind Wiesenrandstreifen und die Anlage von Ansitzwarten zB. mit Holzpflöcken für diese Vogelart von großer Wichtigkeit. Wiesenrandstreifen, so wie auch Brachstreifen,  bieten vielfältigen Insekten wie Schmetterlingen und Wildbienen einen optimalen Lebensraum. Sie sind daher nicht nur für die Biodiversität auf Wiesen entscheidened, sondern auch für die Aufzucht der Jungvögel als Nahrungsgrundlage und für einen guten Bruterfolg essentiell.