Saalfelden am Steinernen Meer © F. Saber

Projektregion Mitterpinzgau

Der Mitterpinzgau umfasst das Saalachtal mit dem Saalfeldner Becken sowie dessen Seitentäler, das Glemmtal, das Urslautal und das Tal der Leoganger Ache. Die Mitterpinzgauer Senke verläuft von Zell am See gegen Norden und quert die Schieferalpen in voller Breite. Im Becken von Saalfelden erreicht sie mit sechs Kilometern Breite die größte Ausdehnung. Im Norden schließt das markante, tief eingeschnittene Durchbruchstal der Saalach durch die Kalkhochalpen an. Es besteht aus einer Abfolge canyonartiger Talengen und beckenartiger Erweiterungen und trennt die Berchtesgadener Alpen im Osten von den Leoganger und Loferer Steinbergen und den südöstlichen Massiven der Chiemgauer Alpen in Westen.

Der Mitterpinzgau zeigt mit den breitrückigen Schieferberger, den sogenannten Pinzgauer Grasbergen und den schroffen Felsgipfeln und Abstürzen der Kalkhochalpen eine besondere Formenvielfalt.

Das untere Saalachtal nördlich von Saalfelden ist klimatisch den Staulagen der Alpennordseite zuzurechnen, während der südliche Abschnitt des Mitterpinzgaus deutlich inneralpin beeinflusst ist. Eine Besonderheit der Region sind extrazonale Waldgesellschaften und Sonderlebensräume. Sie treten dort auf, wo lokale Faktoren wie Relief, Exposition und Standortfaktoren das regionale Großklima abwandeln. Mit den Schneeheide- und Buntreitgras-Kiefernwäldern oder dem Steppenhang in Lofer findet man an den trockenen Föhn ausgesetzten Südeinhängen der Kalkhochalpen nacheiszeitliche Reliktgesellschaften. Die vielfältigen Landschaftsformen spiegeln sich auch in der Vegetation und Landnutzung durch den Menschen wieder.

Der Tourismus ist Sommer wie Winter der wirtschaftliche Motor der Region. Doch vor allem die Land- und Forstwirtschaft prägt das Bild der Landschaft. In den Tallagen findet man zumeist sehr intensiv genutzte Fettwiesen, die stark gedüngt und oft mehr als drei Mal im Jahr gemäht werden. Vorherrschend ist die Milchwirtschaft, aber auch Mutterkuhhaltung zur Fleischproduktion wird praktiziert. Traditionelle Rassen wie das Pinzgauer Rind sind als Doppelnutzungsrassen bekannt. Nur mehr vereinzelt, meist an Grenzertragsstandorten, findet man extensiv genutzte Flachland-Mähwiesen, Bergmähwiesen und Borstgrasrasen mit ihrer charakteristischen Vielfalt an bunten Wiesenblumen. Daneben prägen vor allem die weitläufigen Almflächen der Schieferalpen und des unteren Saalachtales die alpine Kulturlandschaft der Region.

Im Rahmen des Projekts „Wild und Kultiviert“ wird folgenden acht Schutzgebieten des Mitterpinzgaus besondere Aufmerksamkeit gewidmet:
 
  • Geschützter Landschaftsteil Lahntal
  • Geschützter Landschaftsteil Mäanderhochmoor im Heutal
  • Geschützter Landschaftsteil Haider Senke
  • Geschützter Landschaftsteil Grießner Luß
  • Geschützter Landschaftsteil Steppenhang in Lofer
  • Landschaftsschutzgebiet Gerhardstein-Hintertal-Weißbacher Gemeinschaftsalmen
  • Natur- und Europaschutzgebiet Gebiet Zeller See
  • Landschaftsschutzgebiet Brucker- und Zeller Moos