Roter Apollofalter

Als Symbol für gefährdete Schmetterlingsarten gilt der Rote Apollofalter (Parnassius apollo) als Paradebeispiel.
Der Rote Apollofalter ist als einzige Tagschmetterlingsart Europas und als einzige nichttropische Schmetterlingsart durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES: Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) geschützt. Zudem ist die Art in Anhang II der Berner Konvention und in Anhang IV der FFH-Richtlinie der EU verzeichnet und somit ebenfalls streng geschützt. Trotzdem sind viele Populationen des Roten Apollo im 20. und 21. Jahrhundert erloschen, weil der Schutz als auch die Pflege der besiedelten Lebensräume in der Vergangenheit - und zum Teil immer noch - sträflich vernachlässigt worden sind.

Insbesondere der Lebensraumverlust ist ausschlaggebend für die rückläufigen Populationen. Die Aufgabe der extensiven Beweidung von Trocken- und Magerrasen hatte zunehmende Vergrasung und Verbuschung zur Folge. Die Raupen-Nahrungspflanzen, Fetthennen und Weißer Mauerpfeffer (Sedum album), benötigen jedoch offene Kies- und Fels-Vegetation. Dort herrscht auch das notwendige warme Mikroklima, damit sich die wärmeliebenden Raupen entwickeln können. Die adulten Falter benötigen hingegen eine gute Ausstattung an Nektarquellen. Dazu zählen vor allem blaue, violette und rote Blüten von Disteln, Skabiosen und Witwenblumen, Flockenblumen oder dem wilden Origano. Steht nicht genug Nektar zur Verfügung reduziert sich die Anzahl der gelegten Eier sowie die Lebensdauer der Weibchen und die Population kann sich nicht optimal entwickeln.

Der Rote Apollo kann als Charakterart von trocken-warmen, felsdurchsetzten Magerrasen angesehen werden. Diese selten gewordenen Standorte sind auch Lebensräume für viele andere seltene Tiere und Pflanzen, für die der Apollofalter als Schirmart dienen kann. Denn mit lebensraumverbessernden Maßnahmen wird die ganze bunte Vielfalt dieser Extremstandorte erhalten.

Fördermaßnahmen:

Idealerweise sollten in einem Apollo-Habitat ausreichend Nahrungspflanzen für alle Lebensstadien zur Verfügung stehen. Dies kann auf geeigneten Standorten zum Beispiel mittels einer extensiven Beweidung durch Schafe, am besten nach der Haupt-Flugzeit der Falter, geschehen. Auch das Zurückdrängen von aufkommenden Gehölzen stellt eine wichtige Maßnahme dar, um den Lebensraum für den Apollofalter zu erhalten.